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Oberer Berührungsbogen eines Sonnenhalos

Datum:16.8.1998 Optik:f=35mm
Ort:Bonn Beobachter:T. Credner, S. Kohle

© Copyright bei den Beobachtern

Halos entstehen durch Sonnen- oder Mondlicht, dass durch in der Orientierung zufällig verteilte hexagonale Eiskristalle gebrochen wird. Die Kristalle in der Atmosphäre lenken das Sonnenlicht um 22 Grad oder mehr ab (abhängig von der Kristallorientierung). Jedoch gibt es nie kleinere Ablenkwinkel! So ergibt sich ein Halo von 22 Grad Radius um die Sonne, der eine recht scharfe innere 22 Grad Begrenzung hat, aber nach aussen stetig schwächer wird.

Haben die Eiskristalle jedoch eine bevorzugte Ausrichtung, so werden auch weiter aussen liegende Regionen hervorgehoben. Im oberen Bild sieht man eine starke Aufhellung der Halooberseite und daneben Bögen, die etwas vom 22 Grad Halo abweichen. Zusammenfassend wird dies "Oberer Berührungsbogen" genannt. Er ist das Ergebnis von bevorzugt horizontal ausgerichteten Symmetrieachsen der Kristalle. Speziell zeigen fallende hexagonale Nadeln eine entsprechend quer "liegende" Ausrichtung. Oberhalb der Sonne ist die Minimalablenkung ebenfalls 22 Grad, daneben nimmt die Minimalablenkung der liegenden Nadeln jedoch zu, und somit ergibt sich dieser Berührungsbogen. Wenn die Sonne höher als 40 Grad über dem Horizont steht, so kann sich ein ganzer "umschreibender" Halo zeigen. Dieser berührt den 22 Grad Halo oben und unten, ist an den Seiten jedoch ausgewölbt.